Meloxicam Al 15 Mg Tabletten (2024)

Document: 05.12.2014 Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)

Meloxicam AL 7,5 mg Tabletten Meloxicam AL 15 mg Tabletten

Meloxicam AL 7,5 mg Tabletten 1 Tablette enthält 7,5 mg Meloxicam.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

1 Tablette enthält 40,85 mg Lactose-Monohydrat.

Meloxicam AL 15 mg Tabletten 1 Tablette enthält 15 mg Meloxicam.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

1 Tablette enthält 81,70 mg Lactose-Monohydrat).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

Tablette

Meloxicam AL 7,5 mg Tabletten

Blassgelbe, runde, flache Tablette mit einseitiger Bruchkerbe.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern, und nicht zum Teilen in gleiche Dosen.

Meloxicam AL 15 mg Tabletten

Blassgelbe, runde, flache Tablette mit einseitiger Bruchrille.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

• Symptomatische Kurzzeittherapie von aktivierten Arthrosen

• Symptomatische Langzeittherapie der rheumatoiden Arthritis oder Spondylitis

ankylosans.

Zum Einnehmen.

Meloxicam AL 7,5 mg Tabletten

Aktivierte Arthrosen

7,5 mg/Tag (1 Tablette zu 7,5 mg).

Falls erforderlich, kann die Dosis bei ausbleibender Besserung auf 15 mg/Tag (2 Tabletten zu 7,5 mg) erhöht werden.

Rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylosans

15 mg/Tag (2 Tabletten zu 7,5 mg; siehe auch „BesonderePatientengruppen“).

Je nach therapeutischem Ansprechen kann die Dosis auf 7,5 mg/Tag (1 Tablette zu 7,5 mg) gesenkt werden.

Meloxicam AL 15 mg Tabletten

Aktivierte Arthrosen

7,5 mg/Tag (% Tablette zu 15 mg).

Falls erforderlich, kann die Dosis bei ausbleibender Besserung auf 15 mg/Tag (1 Tablette zu 15 mg) erhöht werden.

Rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylosans

15 mg/Tag (1 Tablette zu 15 mg; siehe auch „Besondere Patientengruppen“).Je nach therapeutischem Ansprechen kann die Dosis auf 7,5 mg/Tag (% Tablettezu 15 mg) gesenkt werden.

Die Gesamttagesdosis sollte als Einmalgabe mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit während einer Mahlzeit eingenommen werden.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendetwird (siehe Abschnitt 4.4).

Die Therapienotwendigkeit des Patienten für eine symptomatische Behandlung sowie das Ansprechen auf die Therapie sollten regelmäßig überprüft werden,insbesondere bei Patienten mit Arthrose.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten und Patienten mit erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 5.2)

Die empfohlene Dosis für die Langzeit-Therapie der rheumatoiden Arthritis und Spondylitis ankylosans beträgt bei älteren Patienten 7,5 mg pro Tag. Patienten miterhöhtem Risiko für Nebenwirkungen sollten die Behandlung mit 7,5 mg pro Tagbeginnen (siehe Abschnitt 4.4).

Eingeschränkte Nierenfunktion (siehe Abschnitt 5.2)

Bei Dialyse-Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz darf die Dosis 7,5 mg pro Tag nicht überschreiten.

Bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Niereninsuffizienz (d.h. Patienten mit einer Kreatinin-Clearance über 25 ml/min) ist keine Dosisreduktion erforderlich(Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ohne Dialyse: siehe Abschnitt 4.3).

Eingeschränkte Leberfunktion (siehe Abschnitt 5.2)

Bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit schwerer Einschränkung derLeberfunktion: siehe Abschnitt 4.3).

Kinder

Meloxicam AL darf bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht angewendet werden.

Meloxicam AL ist in den Dosierungen 7,5 mg und 15 mg erhältlich.

Dieses Arzneimittel ist in folgenden Situationen kontraindiziert:

• drittes Trimester der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6)

• Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren

• Überempfindlichkeit gegen Meloxicam, einen der sonstigen Bestandteile oderÜberempfindlichkeit gegen Substanzen mit vergleichbarem Wirkmechanismuswie z.B. andere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Acetylsalicylsäure.Meloxicam darf bei Patienten, bei denen es nach Anwendung vonAcetylsalicylsäure oder anderen NSAR zu Anzeichen von Asthma bronchiale,Nasenpolypen, angioneurotischem Ödem oder Urtikaria gekommen ist, nichtangewendet werden.

• Gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese imZusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit NSAR

• Bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptischeUlzera/Hämorrhagien (mindestens 2 unterschiedliche Episodennachgewiesener Ulzeration oder Blutung)

• Schwere Einschränkung der Leberfunktion

• Schwere Niereninsuffizienz ohne Dialyse

• Gastrointestinale Blutungen; zerebrovaskuläre Blutungen oder andereBlutungsstörungen in der AnamneseSchwere Herzinsuffizienz.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraumangewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre

Effekte weiter unten).

Die empfohlene maximale Tagesdosis soll bei ungenügendem therapeutischem Ansprechen nicht erhöht werden. Zusätzliche NSARs sollen nicht verabreichtwerden, da sich dadurch die Toxizität erhöhen kann, während eintherapeutischer Vorteil nicht nachgewiesen wurde. Die Anwendung vonMeloxicam in Kombination mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxigenase-2 Hemmer, sollte vermieden werden.

Meloxicam hat einen verzögerten Wirkungseintritt und ist daher nicht geeignet für die Behandlung von Patienten, bei denen eine rasche Schmerzlinderungerforderlich ist.

Tritt nach mehreren Tagen keine Besserung ein, ist der therapeutische Nutzen der Behandlung neu zu bewerten.

Eine Ösophagitis, Gastritis und/oder peptische Ulzera in der Anamnese des Patienten müssen abgeklärt werden, um vor Beginn einer Therapie mitMeloxicam deren vollständige Abheilung sicher zu stellen. Bei Patienten mitdiesen Erkrankungen in der Vorgeschichte sollte routinemäßig darauf geachtetwerden, dass Rezidive bei der Behandlung mit Meloxicam auftreten können.

Gastrointestinale Effekte

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohnevorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse inder Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.

Das Risiko gastrointestinaler Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese,insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt4.3) und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit derniedrigsten verfügbaren Dosis beginnen. Für diese Patienten sowie fürPatienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure(ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhenkönnen, benötigen (siehe Abschnitt 4.5), sollte eine Kombinationstherapie mitprotektiven Arzneimitteln (z.B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) inBetracht gezogen werden (siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnlichen Symptome im Bauchraum (vorallem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapiemelden.

Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z.B. Heparin inkurativen Dosen oder bei geriatrischen Patienten, orale Kortikosteroide,Antikoagulanzien wie Warfarin oder andere NSARs, einschließlich

Acetylsalicylsäure in entzündungshemmenden Dosierungen (>1 g/Einzeldosis oder >3 g/Tag - siehe Abschnitt 4.5), selektive SerotoninWiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer (sieheAbschnitt 4.5).

Wenn es bei Patienten unter Meloxicam zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.

NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) nur mit Vorsicht angewendetwerden, da sich diese Umstände verschlechtern können (siehe Abschnitt 4.8).

Patienten mit gastrointestinalen Symptomen oder Erkrankungen in der Anamnese sollten auf Verdauungsstörungen im Bereich desVerdauungstraktes, insbesondere gastrointestinale Blutungen, überwachtwerden.

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen

Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer dekompensierter Herzinsuffizienz in derAnamnese sind erforderlich, da Flüssigkeitseinlagerungen und Ödeme inVerbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Bei Patienten mit erhöhtem Risiko wird eine Blutdruckkontrolle durch den Arzt vor Beginn der Behandlung sowie insbesondere während des Beginns derMeloxicam-Behandlung empfohlen.

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR, Meloxicam eingeschlossen, (insbesonderebei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einemgeringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B.Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es liegen keine ausreichendenDaten vor, um ein solches Risiko für Meloxicam auszuschließen.

Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, bestehender ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusskrankheitund/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit Meloxicam nur nachsorgfältiger Abwägung behandelt werden. Vergleichbare Abwägungen solltenauch vor Initiierung einer länger dauernden Behandlung von Patienten mitRisikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z.B. Bluthochdruck,Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) gemacht werden.

Schwerwiegende Hautreaktionen, Überempfindlichkeitsreaktionen Es ist bekannt, dass es unter NSAR einschließlich der Oxicame zu schwerenHautreaktionen und schwerwiegenden lebensbedrohlichenÜberempfindlichkeitsreaktionen (d.h. anaphylaktischen Reaktionen) kommenkann.

Fälle von lebensbedrohlichen Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Toxisch epidermaler Nekrolyse (TEN)) wurden in Zusammenhangmit der Anwendung von Meloxicam berichtet. Die Patienten sollten über dieAnzeichen und Symptome dieser schweren Nebenwirkungen informiert undengmaschig bezüglich des Auftretens von Hautreaktionen überwachtwerden.

Das Risiko für das Auftreten von SJS oder TEN ist in den ersten Behandlungswochen am höchsten. Wenn Anzeichen oder Symptome für einSJS oder eine TEN auftreten (z.B. ein progredienter Hautausschlag, oft mitBlasenbildung oder begleitenden Schleimhautläsionen), muss die Therapiemit Meloxicam AL beendet werden. Der Verlauf von SJS und TEN wirdmaßgeblich von der frühzeitigen Diagnosestellung und dem sofortigenAbsetzen aller verdächtigen Arzneimittel bestimmt, d.h. frühzeitigesAbsetzen verbessert die Prognose.

Nach Auftreten eines SJS oder einer TEN in Zusammenhang mit der Anwendung von Meloxicam darf der Patient nie wieder mit Meloxicambehandelt werden.

Parameter der Leber und Nierenfunktion Wie bei den meisten NSARs wurde gelegentlich ein Anstieg derTransaminasen- und Bilirubinspiegels im Serum oder anderer Parameter derLeberfunktion festgestellt und sowohl über eine Zunahme des Serumkreatinins,der BUN-Werte als auch Störungen anderer Laborwerte berichtet. In denmeisten Fällen handelte es sich um leichte Abweichungen vorübergehenderNatur. Erweist sich die Veränderung als signifikant oder anhaltend, sollteMeloxicam abgesetzt und entsprechende Untersuchungen durchgeführtwerden.

Nierenfunktionsstörungen

NSAR können über eine Hemmung der vasodilatierenden Wirkung renaler Prostaglandine und Verminderung der glomerulären Filtration ein funktionellesNierenversagen hervorrufen. Diese Nebenwirkung ist dosisabhängig. BeiPatienten mit den folgenden Risikofaktoren wird zu Beginn der Therapie odernach einer Dosissteigerung eine sorgfältige Überwachung der Diurese und derNierenfunktion empfohlen:

• Ältere Patienten

• Begleitmedikationen wie ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Antagonisten, Sartane,Diuretika (siehe Abschnitt 4.5)

• Hypovolämie (jeglicher Ursache)

• Dekompensierte Herzinsuffizienz

• Niereninsuffizienz

• Nephrotisches Syndrom

• Lupus-Nephropathie

• Schwere Leberfunktionsstörung (Serumalbumin <25g/l oder Child Pugh-Wert

In seltenen Fällen können NSARs Auslöser einer interstitiellen Nephritis, Glomerulonephritis, Nierenmarknekrose oder eines nephrotischen Syndromssein.

Bei Dialysepatienten mit Nierenversagen im Endstadium darf die tägliche Dosis

7,5 mg nicht überscheiten. Bei Patienten mit leichter bis mittelgradigerEinschränkung der Nierenfunktion (d.h. bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance über 25 ml/min) ist keine Dosisreduktion erforderlich.

Natrium-, Kalium- und Wasserretention

Unter NSAR kann es zu Natrium-, Kalium- und Wasserretention sowie zu einer Beeinflussung der natriuretischen Wirkung von Diuretika kommen. Außerdemkann eine Abschwächung der antihypertensiven Wirkung von antihypertensivenArzneimitteln auftreten (siehe Abschnitt 4.5). Bei empfindlichen Patienten kanndas zum plötzlichen Auftreten oder zur Verschlechterung von Ödemen,Herzinsuffizienz oder Hypertonie führen. Bei Risikopatienten ist daher eineklinische Überwachung erforderlich (siehe Abschnitt 4.2 und 4.3).

Hyperkaliämie

Eine Hyperkaliämie kann durch einen Diabetes mellitus oder eine Kaliumspiegel erhöhende Begleittherapie begünstigt werden (siehe Abschnitt 4.5). In diesenFällen sollte der Kaliumspiegel regelmäßig kontrolliert werden.

Andere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Nebenwirkungen beeinträchtigen häufig ältere oder gebrechliche Patienten oder Patienten mit geschwächtem Gesundheitszustand stärker, so dass diesePatienten sorgfältig überwacht werden müssen. Wie bei anderen NSAR ist beiälteren Patienten besondere Vorsicht angebracht, da häufig Nieren-, Leber-und/oder Herzfunktion beeinträchtigt sind. Bei älteren Patienten kommt es unterNSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zugastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang(siehe Abschnitt 4.2 und 4.8).

Wie alle anderen NSAR kann Meloxicam die Symptome einer gleichzeitig bestehenden Infektionskrankheit maskieren.

Die Anwendung von Meloxicam kann - wie bei allen Arzneimitteln, die die Cyclooxygenase/Prostaglandin-Synthese hemmen - die Fertilitätbeeinträchtigen und wird daher bei Frauen mit Empfängniswunsch nichtempfohlen (siehe Abschnitt 4.6). Bei Frauen, die Empfängnisschwierigkeitenhaben oder die sich wegen Unfruchtbarkeit untersuchen lassen wollen, solltedas Absetzen von Meloxicam in Erwägung gezogen werden.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorptionsollten Meloxicam AL nicht einnehmen.

Wechselwirkungsstudien wurde nur bei Erwachsenen durchgeführt. Pharmakodynamische Wechselwirkungen

Andere NSAR, einschließlich Salicylate (Acetylsalicylsäure > 3 g/Tag) und selektive Cyclooxigenase-2-Hemmer

Die gleichzeitige Anwendung mehrerer NSAR kann über eine synergistische Wirkung das Risiko für gastrointestinale Ulzera und Blutungen erhöhen. Diegleichzeitige Anwendung von Meloxicam mit anderen NSAR einschließlichAcetylsalicylsäure in entzündungshemmenden Dosierungen (>1 g/Einzeldosisoder >3 g/Tag) wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Corticosteroide (z.B. Glucocorticoide)

Die gleichzeitige Anwendung mit Kortikosteroiden erfordert Vorsicht wegen eines erhöhten Risikos für Blutungen oder gastrointestinale Ulzera.

Antikoagulanzien oder Heparin (bei Anwendung in kurativen Dosen oder bei geriatrischen Patienten)

Aufgrund der Hemmung der Thrombozytenfunktion und Schädigung der Magen- und Duodenum-Schleimhaut besteht ein beträchtlich erhöhtesBlutungsrisiko. ). NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarinverstärken (siehe Abschnitt 4.4). Die gleichzeitige Gabe von NSAR undAntikoagulanzien oder Heparin bei geriatrischen Patienten oder bei Anwendungin kurativen Dosen wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). In denverbleibenden Fällen einer gemeinsamen Anwendung mit Heparin ist wegeneines erhöhten Blutungsrisikos Vorsicht erforderlich. Eine sorgfältigeÜberwachung der INR ist unbedingt erforderlich, wenn eine kombinierteBehandlung unvermeidbar ist.

Thrombolytika und Thrombozytenaggregationshemmer Aufgrund der Hemmung der Thrombozytenfunktion und Schädigung derMagen- und Duodenum-Schleimhaut besteht ein erhöhtes Risiko für Blutungen(siehe Abschnitt 4.4).

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)

Es besteht ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen.

Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten NSAR können die Wirkung von Diuretika und anderen Antihypertensivaverringern. Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z.B.dehydrierte Patienten oder ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion)kann die gleichzeitige Verabreichung eines ACE-Hemmers oder Angiotensin-II-Antagonisten mit Substanzen, die die Cyclooxigenase hemmen, zu einerweiteren Verschlechterung der Nierenfunktion und möglicherweise zu einemakuten Nierenversagen führen, das in der Regel reversibel ist. Aus diesemGrund sollten derartige Kombinationen insbesondere bei älteren Patienten mit

Vorsicht verabreicht werden. Patienten sollten adäquat hydriert und deren Nierenfunktion zu Beginn und während einer Begleittherapie in regelmäßigenAbständen kontrolliert werden (siehe Abschnitt 4.4).

Andere Antihypertensiva (z.B. Betablocker)

Wie im vorgenannten Fall kann es zu einer Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Betablockern kommen (durch Hemmung dervasodilatatorisch wirkenden Prostaglandine).

Calcineurin-Inhibitoren (z.B. Ciclosporin, Tacrolimus)

NSAR können über Prostaglandin-vermittelte Wirkungen in den Nieren die Nephrotoxizität von Calcineurin-Inhibitoren erhöhen. Während einerKombinationstherapie muss die Nierenfunktion sorgfältig überwacht werden.Dies gilt insbesondere für ältere Patienten.

Intrauterine Verhütungsmittel

Eine verminderte Wirksamkeit von Intrauterin-Pessaren durch NSAR wurde berichtet, dies muss jedoch durch weitere Studien bestätigt werden.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Auswirkungen von Meloxicam auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel)

Lithium

Auf Grund einer Verringerung der renalen Lithiumausscheidung können NSAR die Lithiumserumkonzentration bis hin zu toxischen Plasmakonzentrationenerhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Lithium und NSAR wird nichtempfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Sollte dennoch eine Kombinationstherapieerforderlich sein, muss zu Beginn, während und nach Beendigung derMeloxicam-Therapie die Lithium-Plasmakonzentration sorgfältig überwachtwerden.

Methotrexat

NSAR können die tubuläre Sekretion von Methotrexat vermindern und auf diese Weise die Methotrexat-Plasmakonzentration erhöhen. Aus diesem Grund wirddie gleichzeitige Gabe von NSAR bei Patienten, die hohe Methotrexat-Dosen (>15 mg/Woche) erhalten, nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Auch bei Patienten mit einer Methotrexat-Therapie in niedriger Dosierung muss, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, ebenfalls dasRisiko einer Interaktion zwischen NSAR-Zubereitungen und Methotrexat inBetracht gezogen werden. Im Falle einer Kombinationstherapie muss sowohldie Nierenfunktion als auch das Blutbild überwacht werden. Besondere Vorsichtist bei Patienten geboten, bei denen der zeitliche Abstand zwischen derAnwendung von NSAR und Methotrexat weniger als drei Tage beträgt. Insolchen Fällen kann der Plasmaspiegel von Methotrexat ansteigen und zu einererhöhten Toxizität führen.

Obwohl die pharmakokinetischen Eigenschaften von Methotrexat (15 mg/Woche) nicht wesentlich von einer gleichzeitigen Gabe von Meloxicambeeinflusst werden, muss eine mögliche Erhöhung der hämatologischenMethotrexat-Toxizität im Zusammenspiel mit einer NSAR-Therapieberücksichtigt werden (siehe oben und Abschnitt 4.8).

Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Wirkung anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Meloxicam)

Colestyramin

Colestyramin beschleunigt die Elimination von Meloxicam, in dem es den enterohepatischen Kreislauf unterbricht, so dass die Meloxicam-Clearance um50% ansteigt und die Halbwertszeit auf 13±3 Stunden abnimmt. DieseWechselwirkung ist klinisch relevant.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Antazida, Cimetidin und Digoxin wurden keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Arzneimittel-Wechselwirkungenbeobachtet.

SchwangerschaftDie Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryofetale Entwicklung negativ beeinflussen.Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko fürFehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach Anwendungeines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Dasabsolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen war von weniger als 1% bisauf ungefähr 1,5% erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosisund der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines

Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und postimplantärem Verlust und zu embryofetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzenverschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen,bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einenProstaglandinsynthesehemmer erhielten.

Wenn nicht unbedingt notwendig, sollte Meloxicam während des ersten und zweiten Trimesters nicht angewendet werden. Bei Anwendung von Meloxicamvon Frauen mit Schwangerschaftswunsch oder während des ersten undzweiten Trimesters sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer sokurz wie möglich gehalten werden.

Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle

Prostaglandinsynthesehemmer

• den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

- kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductusarteriosus und pulmonaler Hypertonie)

- Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniefortschreiten kann;

• die Mutter und Kind am Ende der Schwangerschaft folgenden Risiken aussetzen

- mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenaggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann

- Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspätetenoder verlängerten Geburtsvorganges.

Meloxicam ist im dritten Trimester der Schwangerschaft folglich kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Stillzeit

Obwohl keine speziellen Erkenntnisse zu Meloxicam vorliegen, ist bekannt, dass NSAR in die Muttermilch übertreten. Daher wird die Anwendung vonMeloxicam bei stillenden Frauen nicht empfohlen.

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Allerdings hat Meloxicam auf derBasis des pharmakodynamischen Profils und der berichteten Nebenwirkungenwahrscheinlich keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf dieseFähigkeiten. Sollte es jedoch zu Sehstörungen, Benommenheit, Schwindel oderanderen Störungen des Zentralnervensystems kommen, ist es ratsam, dieTeilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen zuunterlassen.

a) Allgemeine BeschreibungKlinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere bei hohenDosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügigerhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B. Herzinfarktoder Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt 4.4).

Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet.

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinaleBlutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älterenPatienten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Blähungen,Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominelle Schmerzen, Teerstuhl,Hämatemesis, ulcerative Stomatitis und Verschlimmerung von Colitis undMorbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) sind nach Anwendung berichtet worden.Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.

Die im Folgenden aufgeführten Häufigkeiten von Nebenwirkungen basieren auf

entsprechenden Daten zu unerwünschten Ereignissen in 27 klinischen Studien mit einer Behandlungsdauer von mindestens 14 Tagen. Die Informationenstützen sich auf klinische Untersuchungen an 15.197 Patienten, die über einenZeitraum von bis zu einem Jahr orale Tagesdosen von 7,5 oder 15 mgMeloxicam in Tabletten- oder Kapsel-Form erhielten.

Unerwünschte Ereignisse mit möglichem kausalen Zusammenhang zur Anwendung von Meloxicam, die nach Markteinführung berichtet wurden,wurden ebenfalls eingeschlossen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich(>1/1.000 bis <1/100), selten (>1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000),Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nichtabschätzbar).

b) Auflistung der Nebenwirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Gelegentlich: Anämie.

Selten: Veränderungen des Blutbildes (einschließlich Differenzialblutbild): Leukopenie, Thrombozytopenie.

Sehr selten: Fälle von Agranulozytose (siehe Abschnitt 4.8 c).

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Andere allergische Reaktionen als anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen.

Nicht bekannt: Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen.

Psychiatrische Erkrankungen

Selten: Stimmungsschwankungen, Insomnie, Albträume.

Nicht bekannt: Verwirrtheitszustände, Desorientiertheit.

Erkrankungen des Nervensystems Häufig: Kopfschmerzen.

Gelegentlich: Benommenheit, Schläfrigkeit.

Augenerkrankungen

Selten: Sehstörungen einschließlich Verschwommensehen, Konjunktivitis.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Gelegentlich: Vertigo.

Selten: Tinnitus.

Herzerkrankungen Selten: Palpitationen.

Herzinsuffizienz wurde im Zusammenhang mit einer NSAR-Behandlung berichtet.

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Blutdruckanstieg (siehe Abschnitt 4.4), Flushing, kardiovaskuläre thromboembolische Ereignisse, zerebrovaskuläre thromboembolischeEreignisse.

Nicht bekannt: Periphere venöse thrombotische Ereignisse.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: Asthma bei einigen Patienten mit allergischen Reaktionen gegenüber

Acetylsalicylsäure oder anderen NSAR.

Nicht bekannt: Pulmonale Eosinophilie.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Obstipation, Blähungen, Diarrhö, leichte gastrointestinale Blutungen, die in sehrseltenen Fällen eine Anämie verursachen können.

Gelegentlich: Okkulte oder makroskopische gastrointestinale Blutungen, Stomatitis, Gastritis, Eruktation.

Selten: Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Ösophagitis, Colitis.

Sehr selten: Gastrointestinale Perforation.

Besonders bei älteren Patienten können gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen manchmal schwerwiegend und möglicherweise tödlich sein(siehe Abschnitt 4.4).

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Vorübergehende Störungen von Leberfunktionstests (z.B. Erhöhung der Transaminasen- oder Bilirubin-Werte).

Sehr selten: Hepatitis.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich: Angioödem, Pruritus, Hautausschlag.

Selten: Urtikaria.

Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Toxische epidermale Nekrolyse (TEN) (siehe Abschnitt 4.4), bullöse Dermatitis, Erythema multiforme.Nicht bekannt: Photosensibilitätsreaktionen.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Natrium- und Wasserretention, Hyperkaliämie (siehe Abschnitte

4.4 und 4.5), Störungen von Nierenfunktionstests (z.B. Erhöhung der Kreatinin-und/oder Harnstoffe-Werte im Serum).

Sehr selten: Akutes Nierenversagen besonders bei Patienten mit Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4).

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Gelegentlich: Ödeme, einschließlich Unterschenkelödeme.

c) Informationen über individuelle schwerwiegende und/oder häufigauftretende Nebenwirkungen

Bei Patienten, die mit Meloxicam und anderen potentiell myelotoxischen Substanzen behandelt wurden, wurden sehr seltene Fälle von Agranulozytosebeschrieben (siehe Abschnitt 4.5).

d) Nebenwirkungen, die bislang noch nicht im Zusammenhang mitMeloxicam beobachtet wurden, bei denen jedoch allgemein anerkannt ist,dass sie auf andere Verbindungen dieser Substanzklasse zurückführbarsind.

Organische Nierenschädigung, die wahrscheinlich zum akuten Nierenversagen führt: Es wurden sehr seltene Fälle von interstitieller Nephritis, akuterTubulusnekrose, nephrotischem Syndrom sowie Papillennekrose beschrieben(siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung desNutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige vonGesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkungdem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. PharmakovigilanzKurt-Georg-Kiesinger-Allee 3D-53175 BonnWebsite: www.bfarm.de

anzuzeigen.

Nach akuter NSAR-Überdosierung beschränken sich die Symptome gewöhnlich auf Lethargie, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen und epigastrischeSchmerzen, die in der Regel unter supportiver Therapie reversibel sind. Eskann zu gastrointestinalen Blutungen kommen. Schwere Vergiftungen könnenzu Hypertonie, akutem Nierenversagen, Leberfunktionsstörungen,Atemdepression, Koma, Krampfanfällen, Herz-Kreislauf-Kollaps undHerzstillstand führen. Es wurde über anaphylaktoide Reaktionen untertherapeutischer Einnahme von NSAR berichtet, die auch nach einerÜberdosierung auftreten können.

Patienten mit einer NSAR-Überdosierung sollten symptomatisch und supportiv behandelt werden. In einer klinischen Studie wurde eine beschleunigteElimination von Meloxicam durch orale Gabe von 3-mal täglich 4 gColestyramin nachgewiesen.

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antirheumatika; Oxicame. ATC-Code: M01AC06

Meloxicam ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR) aus der Stoffgruppe der Oxicame mit antiphlogistischen, analgetischen undantipyretischen Eigenschaften.

Die antiphlogistische Wirkung von Meloxicam wurde in klassischen Entzündungsmodellen nachgewiesen. Wie bei anderen NSAR ist der genaueWirkmechanismus weiterhin unbekannt. Allerdings weisen alle NSAR(einschließlich Meloxicam) mindestens einen gemeinsamen Wirkmechanismusauf: die Hemmung der Biosynthese der Prostaglandine, die alsEntzündungsmediatoren bekannt sind.

Resorption

Meloxicam wird aus dem Magen-Darm-Trakt gut resorbiert, was sich in einer hohen absoluten Bioverfügbarkeit von 89% nach oraler Gabe (Kapseln)widerspiegelt. Es wurde nachgewiesen, dass Tabletten, orale Suspensionenund Kapseln bioäquivalent sind.

Nach Gabe einer Einzeldosis von Meloxicam werden die durchschnittlichen maximalen Plasmakonzentrationen bei der Suspension innerhalb von 2Stunden und bei festen oralen Darreichungsformen (Kapseln und Tabletten)innerhalb von 5-6 Stunden erreicht. Nach wiederholter Gabe werden innerhalbvon 3-5 Tagen Steady-state-Bedingungen erreicht. Die 1-mal täglicheAnwendung führt zu Wirkstoff-Plasmakonzentrationen mit einer relativ kleinenPeak-Trough-Schwankung im Bereich von 0,4-1,0 pg/ml für die 7,5 mg-Dosisund 0,8-2,0 pg/ml für die 15 mg-Dosis (Cmin bzw. Cmax im Steady state). ImSteady state werden die maximalen Meloxicam-Plasmakonzentrationen beiTabletten, Kapseln und Suspensionen zum Einnehmen innerhalb von 5-6Stunden erreicht. Bei länger dauernder Behandlung über einen Zeitraum vonmehr als einem Jahr werden Wirkstoffkonzentrationen erreicht, die denen deserstmalig erreichten Steady state vergleichbar sind. Das Ausmaß derResorption von Meloxicam nach Einnahme wird durch gleichzeitige Aufnahmevon Nahrung nicht beeinflusst.

Verteilung

Meloxicam wird sehr stark an Plasmaproteine gebunden, im Wesentlichen an Albumin (99%). Meloxicam penetriert in die Synovialflüssigkeit und erreicht dortKonzentrationen in Höhe von etwa der Hälfte der Plasmakonzentration. DasVerteilungsvolumen ist mit durchschnittlich 11 l gering. InterindividuelleSchwankungen liegen in der Größenordnung von 30-40%.

Biotransformation

Meloxicam unterliegt einer ausgeprägten hepatischen Biotransformation. Es wurden vier unterschiedliche Meloxicam-Metaboliten im Urin nachgewiesen, diealle pharmakodynamisch inaktiv sind. Der Hauptmetabolit, 5’-Carboxymeloxi-cam (60% der Dosis), wird durch Oxidation des intermediären Metaboliten 5’-Hydroxymethylmeloxicam gebildet, der ebenfalls in geringerem Umfangausgeschieden wird (9% der Dosis). In-vitro-Studien weisen darauf hin, dassCYP2C9 eine wichtige Rolle im Abbauprozess von Meloxicam spielt. DasCYP3A4-Isoenzym ist in geringem Maße beteiligt. Für die anderen beidenMetaboliten, die 16% bzw. 4% der verabreichten Dosis ausmachen, istwahrscheinlich die Peroxidase-Aktivität des Patienten von entscheidenderBedeutung.

Elimination

Meloxicam wird vorwiegend in Form von Metaboliten ausgeschieden und tritt zu gleichen Teilen in Urin und Stuhl auf. Weniger als 5% der Tagesdosis wirdunverändert im Stuhl ausgeschieden, während Meloxicam im Urin nur in Spurennachweisbar ist. Die mittlere Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 20 Stundenund die Gesamt-Plasmaclearance durchschnittlich 8 ml/min.

Linearität/Nicht-Linearität

Meloxicam weist nach peroraler oder intramuskulärer Verabreichung im therapeutischen Dosisbereich von 7,5 mg und 15 mg eine linearePharmakokinetik auf.

Besondere Patientengruppen Leber-/Niereninsuffizienz

Weder eine Leberinsuffizienz noch eine geringgradige oder mäßige Niereninsuffizienz hat wesentliche Auswirkungen auf die Pharmakokinetik vonMeloxicam. Bei terminaler Niereninsuffizienz kann die Vergrößerung desVerteilungsvolumens zu höheren Konzentrationen an freiem Meloxicam führen.Hier darf eine Tagesdosis von 7,5 mg nicht überschritten werden (sieheAbschnitt 4.2).

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist die durchschnittliche Plasmaclearance im Steady state etwas geringer als bei jüngeren Patienten.

Das toxikologische Profil von Meloxicam war in präklinischen Studien identisch mit dem der NSAR: Bei zwei Tierspezies wurden während Langzeitgabe beihoher Dosierung gastrointestinale Ulzerationen und Erosionen sowieNierenpapillennekrose beobachtet.

Reproduktionsstudien an der Ratte zu oral verabreichtem Meloxicam zeigten eine verminderte Zahl an Ovulationen, Hemmung der Implantation undembryotoxische Effekte (verstärkte Resorption) bei maternotoxischen Dosenvon 1 mg/kg und höher auf. Studien zur Reproduktionstoxizität an Ratten undKaninchen ließen bei oralen Dosen bis 4 mg/kg (Ratte) und 80 mg/kg(Kaninchen) keine teratogene Wirkung erkennen.

Der betroffene Dosisbereich übertraf die therapeutische Dosis (7,5-15 mg), bezogen auf eine mg/kg-Dosierung (Person mit 75 kg), um den Faktor 5 bis 10.Wie bei anderen Prostaglandinsynthesehemmern wurden fetotoxischeWirkungen am Ende der Tragezeit beschrieben. Eine mutagene Wirkungkonnte weder in vitro noch in vivo nachgewiesen werden. In Ratte und Mauswurde bei Dosen, die wesentlich höher als die klinisch eingesetzten Dosenwaren, kein karzinogenes Risiko gefunden.

Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Maisstärke, Natriumcitrat, Hochdisperses Siliciumdioxid,vorverkleisterte Stärke (Mais).

Nicht zutreffend.

3 Jahre.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen.

Originalpackung mit 10, 20, 50 und 100 Tabletten.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

ALIUD PHARMA® GmbH Gottlieb-Daimler-Straße 19D-89150 LaichingenTelefon:07333/9651-0

Telefax: 07333/9651-6004info@aliud.de

8. Zulassungsnummern

62506.00. 00

62507.00. 00

9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

25. November 2005 / 2. September 2008

10. Stand der Information

Januar 2014

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

18

Meloxicam Al 15 Mg Tabletten (2024)
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Author: Edmund Hettinger DC

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Job: Central Manufacturing Supervisor

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